Schweres Zugunglück bei Hordorf

Am Abend des 29.01.2011 gegen 23:00 Uhr kam die Alarmierung der Leitstelle Börde. Der Auftrag lautete das "Ausleuchten der Unfallstelle für die ärtzliche Sofortmaßnahmen der Opfer und der Bergungsarbeiten". Die Fachgruppe machte sich sofort auf dem Weg und war ca. 23:30 Uhr vor Ort und baute unter Anweisung des Leitenden die Beleuchtungsmittel auf. Zum Einsatz kam der Lichtmast (Lima), 2 Powermoon´s und diverse Kabel für die Stromversorgung.

Nach 8 Stunden Dienst an der Unfallstelle wurden die Kameraden durch andere des OV Haldensleben abgelöst.

Hordorf:
Herausgeschleuderte Sitze, zerbrochene Glasscheiben, verbogener Stahl. Zwischen den Trümmern blaue Müllsäcke und die Abdrücke der Leichen im Schnee. Zehn Menschen starben, als in der Nacht zu Sonntag ein Regional-Express vor Hordorf (Sachsen-Anhalt) mit einem Güterzug kollidierte. 23 Reisende wurden verletzt.

Es ist eines der schwersten Zugunglücke der vergangenen Jahre in Deutschland. Ein unheimlicher Knall hatte um 22.24 Uhr die nächtliche Stille zerrissen, ließ die Menschen selbst noch im sieben Kilometer entfernten Oschersleben erschrocken hochfahren – so stark war die Wucht, mit der die Züge auf der eingleisigen Strecke ungebremst aufeinanderprallten.

Der moderne, zweigliedrige Triebwagen der privaten Eisenbahngesellschaft Harz-Elbe-Express (HEX) wurde dabei von den Schienen geschleudert, fiel seitwärts auf einen Acker. Der mehrere Hundert Meter lange Güterzug, der in seinen Kesseln Kalk transportierte, kam erst nach etwa 500 Metern zum Stehen. Nur leicht beschädigt.

Die Nacht war bitterkalt. Es herrschten zweistellige Minusgrade. Dichter Nebel erschwerte die Sicht. Übersah einer der beiden Lokführer deshalb das rote Signal? „Es ist wahrscheinlich ein Haltesignal überfahren worden“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident, Wolfgang Böhmer. Laut Innenstaatssekretär Rüdiger Erben stand das Signal für den Personenzug auf Grün. Nach Informationen des MDR-Fernsehens war der Lokführer des Güterzuges im Moment des Unglücks möglicherweise nicht im Führerstand. Dies könnte die Erklärung dafür sein, dass er nur leicht verletzt wurde.

Viele jugendliche Passagiere
Die meisten Strecken haben ein zusätzliches Sicherungssystem. Wird ein Signal überfahren, löst das System automatisch eine Zwangsbremsung aus. Der betroffene Abschnitt wurde jedoch noch nicht damit ausgerüstet, sagte eine Bahnsprecherin. Die Bundespolizei wollte sich zur Unfallursache nicht äußern. „Wir werten die Fahrtenschreiber der Triebfahrzeuge aus“, so Einsatzleiter Ralph Krüger. „Dann können wir sagen, ob menschliches Versagen oder technische Mängel das Unglück verursachten.“

Rund 40 Menschen saßen in dem blau-gelben Personenzug. Meist jüngere. Viele von ihnen wollten in eine Diskothek in Halberstadt. 100 Stundenkilometer schnell soll die Bahn gewesen sein, als sie mit dem Güterzug zusammenstieß. Der hatte 80 auf dem Tacho.

Die Kräfte, die bei der Kollision wirkten, waren enorm und völlig ungleich: Der Triebwagen wog mehr als 40 Tonnen, die Lok des Güterzuges 80 Tonnen und mit den 35 beladenen Waggons kam der Zug auf eine hohe dreistellige Tonnenzahl. Der Regionalexpress wurde zusammengedrückt, als wäre er aus Pappe. Die Insassen im vorderen Zugteil, darunter Zugführer und -begleiterin, waren sofort tot. Viele wurden aufs Feld geschleudert. Der Lokführer des Güterzuges kam leicht verletzt und mit einem Schock ins Krankenhaus, konnte noch nicht aussagen.

Seelsorger betreuen die Überlebenden, von denen einige in Lebensgefahr schweben. Es sei davon auszugehen, dass die Zahl der Toten noch steigt, so Polizeisprecher Frank Küssner.

Quelle: www.bz-berlin.de


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